Vollmersweg
Barmbek-Nord (1927): Adolph Friedrich Vollmer (17.12.1806 Hamburg - 12.2.1875 Hamburg), Landschaftsmaler.
Siehe auch: Genslerstraße
Siehe auch: Otto-Speckter-Straße
Siehe auch: Morgensternsweg
Siehe auch: Hardorffsweg
Siehe auch: Suhrsweg
Siehe auch: Harzensweg
Helmut R. Leppien schreibt über Vollmer: „Adolph Vollmer war ein Maler der See und des Lichtes, der in seiner Jugend seine besten Bilder schuf“. 1)
Adolph Friedrich Vollmer war der Sohn von Friederica Elisabeth Vollmer, geborene Bösenberg und des Hamburger Handlungsbuchhalters Johann Peter Vollmer und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.
Mit der Berufswahl seines Sohnes war der Vater nicht einverstanden, dennoch begann Vollmer seine Lehre in der Grafikwerkstatt der Gebrüder Suhr (siehe: Suhrsweg), die den Lehrling aber nur als Bediensteten benutzten. Ähnlich erging es auch dem Maler Christian Morgenstern (siehe: Morgensternsweg).
Vollmer wurde nach eineinhalb Jahren „Lehrzeit“ bei den Suhrs Schüler von Friedrich Rosenberg in Altona und wurde dann über den Kunsthändler Georg Ernst Harzen [siehe: Harzensweg] mit dem Kunstliebhaber und Mäzen Freiherr von Rumohr bekannt, der auch schon Vollmers Freund Christian Morgenstern gefördert hatte. Auf dessen Rat hin ließ sich Vollmer – wie auch Christian Morgenstern – an der Akademie in Kopenhagen weiter ausbilden. „Nach seiner Rückkehr im Jahre 1832 gründete er zusammen mit 13 Hamburger Künstlern den Hamburger Künstlerverein.“ 2)
Im Hamburger Künstlerverein waren Frauen lange Zeit nicht vertreten. In der Jubiläumsschrift zu seinem 100. Bestehen wurden ausschließlich Männer als ehemalige oder derzeitige Mitglieder aufgeführt.
Das gewerbliche Bildermalen gehörte in Hamburg bis 1865 zu den unter Zunftzwang stehenden Berufen. Für Frauen eine denkbar schlechte Ausgangssituation. Kein Wunder also, dass in dem 1832 gegründeten „Hamburgischen Künstlerverein“ keine Frauen zu finden waren. Natürlich gab es auch Malerinnen in Hamburg, doch die Möglichkeiten ihrer Ausbildung begrenzten sich auf Familienangehörige (siehe z., B. Dennerstraße und Tischbeinstraße) oder teure Privatlehrer. Denn bis Ende des 19. Jahrhunderts waren in ganz Deutschland Frauen nicht zum Studium an staatlichen Kunstakademien zugelassen. 1891 gründete dann die Kunstgewerblerin Valesca Röver eine Privatmalschule für Damen. Sogenannte Damenakademien gab es schon seit 1867 in Berlin, seit 1882 in München und seit 1885 in Karlsruhe.
Zurück zu Vollmer: Ebenso wie Morgenstern ging Vollmer auf Rat von Rumohr nach München „und setzte das Studium an der Seite des Freundes Christian Morgenstern fort (…)“3)
Vollmer unternahm viele Studienreisen in verschiedene Länder und deutsche Städte und kehrte 1839 nach Hamburg zurück. Dort heiratete er im Alter von 33 Jahren die neun Jahre jüngere Augusta Amalie Behrmann (1815-1855). Sie war die Enkelin von Pastor Rudolph Behrmann (1743-1827), der an der Hamburger Hauptkirche St. Petri gewirkt hatte.4)
Das Paar bekam zwei Kinder. Amalie Vollmer starb im Alter von 40 Jahren.
In zweiter Ehe war Vollmer mit Julie Natalie de la Camp verheiratet, mit der er drei Kinder bekam.
Vollmer, der als Marinemaler erfolgreich wurde, erblindete 1866 und starb in der Nervenheilanstalt Hamburg-Friedrichsberg. Er wurde auf dem alten Friedhof von St. Georg beerdigt, der einst dort lag, wo sich heute der Hamburger Hauptbahnhof befindet. 5)
Vollmers Bilder hängen zum Beispiel im British Museum in London, in der Eremitage in St. Petersburg, im Staatsmuseum in Kopenhagen, dem Museum für Kunst in Philadelphia und in der Hamburger Kunsthalle sowie im Altonaer Museum. 6)