Tresckowstraße
Eimsbüttel (1889): Hermann von Tresckow (1.5.1818 Blankenfelde -20.4.1900 Wartenberg in der Neumark), General der Infanterie.
Siehe auch die anderen Straßen im „Generalsviertel“ in Hamburg Eimsbüttel: Mansteinstraße, Wrangelstraße, Bismarckstraße, Contastraße, Kottwitzstraße, Gneisenaustraße, Tegetthoffstraße, Goebenstraße, Wrangelstraße, Moltkestraße.
In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Marschall-Vorwärts-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarten preußische Landkreise und kreisfreie Städten erweitert wurde.und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bei Tresckowstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive)
Über seine Herkunft heißt es in Wikipedia: „Seine Eltern waren der preußische Major Heinrich von Tresckow (29. Januar 1784 - 7. Februar 1822) und dessen Ehefrau Luise, geborene von Barfus (12. Oktober 1786 - 27. Februar 1846). Die Familie hatte 15 Kinder.“ 1)
Tresckow trat im Alter von 17 Jahren in die preußische Armee ein. Und auch er – wie die meisten der Militärs, nach denen im „Generalsviertel“ Straßen benannt sind - kämpfte er im deutsch-französischen Krieg. Als dieser ausbrach, war Tresckow, der zeit seines Lebens unverheiratet blieb, schon im Rang eines Generalmajors.
„Auf seine Bitte wurde ihm im November 1870 das Kommando über die 17. Infanterie-Division übertragen, die er in den Kämpfen bei Loigny, Orléan und Le Mans befehligte. Ende Januar 1871 wurde er zur Dienstleistung als Generaladjutant in das Große Hauptquartier kommandiert und erhielt im Februar wieder die Leitung des Militärkabinetts.
Nach dem Krieg gegen Frankreich erhielt er am 20. März 1872 das Kommando der 19. Division, die er bis zum 22. Januar 1873 kommandierte. Von 23. September 1873 bis 1. August 1888 war er Kommandierender General des IX. Armee-Korps in Altona. Im Januar 1875 wurde er zum General der Infanterie befördert. Im September 1875 wurde er zum Chef des 2. Magdeburgischen Infanterie-Regimentes Nr. 27 ernannt.“ 2)
Bereits 1983 forderte die SPD-Eimsbüttel, die Tresckowstraße umzubenennen. Die Verkehrsfläche befindet sich im „Generalsviertel“, so benannt, weil dort viele Straßen nach ehemaligen Militärs benannt sind. In einer Broschüre mit dem Titel „Machen wir aus dem Generalsviertel ein Friedensviertel! Für Straßen des Friedens!“ schrieb die SPD-Eimsbüttel damals: „Wir wollen damit niemanden ärgern. Für uns ist dieser Vorschlag von wichtiger inhaltlicher Bedeutung. Wrangel, Moltke – und Mansteinstraße – dies sind keine Straßennamen wie viele andere. Bismarck, Goeben und Roon sind keine unbeschriebenen Blätter. Die Straßen des ‚Generalsviertels‘ sind benannt nach Politikern und Militärs, die u. a. für tausende und abertausende Kriegstote, die Unterdrückung von Freiheit und Demokratie mitverantwortlich zeichnen.“ 3)
Zur Treschowstraße schrieb damals die SPD Eimsbüttel in der oben genannten Broschüre: „Über nachfolgende preußische Soldaten konnten leider keine Lebensläufe mehr gefunden werden – Eines ist ihnen jedoch mit den bereits aufgeführten Militärs [Gneisenau, Moltke, Roon, Manstein, Wrangel, R. B.] gemeinsam: sie alle sind Vertreter einer Miltärkaste gewesen, die die wichtigste Stütze des preußischen Königs und später des deutschen Kaisers wurde. Nur mit ihnen konnte Wilhelm I. seine imperialistischen Ziele sowie seine undemokratische Staatsführung durchsetzen.“ 4)