Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Warnenweg

Neindorf (1978): nach dem germanischen Volksstamm der Warnen


Auf der Website „Die Evolution des Menschen“ steht zu den Warnen: „Das Siedlungsgebiet scheint im westlichen Mecklenburg gelegen zu haben. In der Völkerwanderungszeit verließ im 2. oder 3. Jahrhundert der größte Teil der Warnen zusammen mit Volksteilen der benachbarten Angeln ihre Heimat und wanderten in damalige Siedlungsgebiete der Hermunduren [siehe: Hermundurenweg] ein. Ein Teil mag zurückgeblieben sein und sich mit den im 6. bis 8. Jahrhundert nachrückenden Slawen vermischt haben. (…) Zusammen mit Bevölkerungsteilen der Angeln, Hermunduren und anderer Stämme, darunter auch Turonen [siehe: Turonenweg], Quaden [siehe: Quadenweg], Markomannen [siehe: Markomannenweg], Langobarden [siehe: Langobardenweg] und Semnonen [siehe: Semnonenweg], bildeten die Warnen den späteren Großstamm der Thüringer [siehe: Thüringerweg], dessen Stammesgebiet während des 6. Jahrhunderts in das Frankenreich einverleibt wurde. Bei ihren Nachbarn, den Friesen [siehe: Friesenstraße], Sachsen [siehe: Sachsenweg], Franken [siehe: Frankenstraße] und Wenden [siehe: Wendenstraße] waren die Warnen für ihre ausgezeichneten Waffenschmiedearbeiten berühmt.

Zudem gibt es Hinweise auf ein Warnenreich um das Jahr 500 im Bereich der Rheinmündung. (…) Bei den fränkischen Merowingern traten im 6. Jahrhundert zwei Persönlichkeiten aus der Führungsschicht der Warnen auf: König Hermegis und sein Sohn Radegis, die nacheinander die fränkische Prinzessin Theudechild († vor 579), Tochter des Königs Theuderich I. heirateten. Diese könnten aus dem möglichen Reich der Westwarnen am Rhein gestammt haben. (…).“ 1)

Über Prinzessin Theudechild heißt es auf Wikipedia: „fränkische Prinzessin, warnische Königin und Äbtissin. Sie wurde heiliggesprochen.

Theudechild war die Tochter des fränkischen Königs Theuderich I. und Enkelin des Chlodwig I. (…) Prokopios von Caesarea berichtete, dass eine namentlich nicht bekannte Schwester Theudeberts I. in erster Ehe mit dem Warnenkönig Hermegisclus sowie in zweiter Ehe mit dessen Sohn Radigis verheiratet wurde und später, nachdem Radigis sich von ihr getrennt hatte, in ihre Heimat zurückkehrte. Aus Theuderichs Ehe mit Suavegotho ist nur ein Sohn und eine Tochter überliefert, sodass Theudechild als diese Schwester angenommen wird. (…)

Königin Theudechild wurde zudem bekannt durch großzügige Schenkungen an die Kirche von Reims, welche sie mit ihrem Seelenheil begründete. Sie war die (nach kirchlicher Überlieferung jungfräuliche) Gründerin des Benediktinerinnen-Klosters von Saint-Pierre-le-Vif bei Sens, dessen erste Äbtissin sie auch wurde. Auch die Priorei von Mauriac soll durch sie begründet worden sein.

Sie starb vor 579 und wurde in der unter ihr errichteten Klosterkirche in Saint-Pierre-le-Vif beerdigt.“ 2)