Claudiusstraße
Marienthal (1890): Matthias Claudius (15.8.1740 Reinfeld bei Hamburg – 21.1.1815 Hamburg), Dichter, Freimaurer
Siehe auch: Eva-König-Bogen, Klopstockstraße, Rebeccaweg und Rudolphiplatz
Siehe auch: Bernstorffstraße
Siehe auch: Eva-König-Bogen
Siehe auch: Klopstockstraße
Siehe auch: Rebeccaweg
Siehe auch: Rudolphiplatz
Siehe auch: Herderstraße
Siehe auch: Lessingstraße
Siehe auch: Perthesweg
Siehe auch: Schimmelmannstraße
Siehe auch: Claudiusstieg
Siehe auch: Asmusweg
Siehe auch: Mumsenstraße
Matthias Claudius war das vierte Kind des Reinfelder Pastors Matthias Claudius, die Mutter war Maria, geb. Lorck. Claudius studierte Theologie, Rechts- und Verwaltungswissenschaft und lernte in Kopenhagen Friedrich Gottlieb Klopstock (siehe: Klopstockstraße) kennen. Zwischen 1768 und 1770 arbeitete Claudius als Redakteur der Hamburgischen-Adreß-Comtoir-Nachrichten in Hamburg und erhielt dadurch Kontakt u. a. mit Gotthold Ephraim Lessing (siehe: Lessingstraße). 1771 kam er nach Wandsbeck und wurde dort von Heinrich Carl von Schimmelmann (siehe: Schimmelmannstraße) als Redakteur der Tageszeitung Der Wandsbecker-Bothe (erschien bis 1775) eingestellt. Für die Zeitung schrieben u. a. Klopstock, Lessing und Herder (siehe Herderstraße).
Verheiratet war Matthias Claudius mit Anna Rebecca Behn (siehe: Rebeccaweg). „In sein Tagebuch schrieb er am Hochzeitstag: ‚Nun habe ich meine drei H: Hof, Heimat, Hausfrau, und wenn das vierte H, der Herr, dabei ist und bleibt, so kann man restlos glücklich sein.‘ Das Paar bekam 12 Kinder, von denen das erstgeborene kurz nach der Geburt starb.“ 1)
Über Claudius Rolle als Hausvater heißt es: „Tatsächlich ist er Familienvater von Profession gewesen: er zeugte die Kinder nicht bloß mit offentlichem Vergnügen, sondern er kochte der Wöchnerin auch die Biersuppe, wickelte und fütterte die Kleinen während des Wochenbettes, er unterrichtete die Kinder zur ‚Hochschulreife‘, er spielte und musizierte mit ihnen, er geleitete sie ins Leben – drei von ihnen auf den Friedhof – und er blieb ihnen, seinen Enkeln und Schwiegerkindern, bis zum letzten Atemzug ‚der Vater‘ schlechthin.“ 2)
Als Claudius in Wandsbek lebte, war sein Patron der Sklavenhändler Graf Schimmelmann. Claudius äußerte sich mutig gegen den Sklavenhandel. So erschien ein Jahr nach der Hinrichtung Struensees (siehe: Struenseestraße) ein Gedicht von Claudius im Wandsbecker Bothen:„Der Schwarze in der Zucker=Plantage, Weit von meinem Vaterlande, Muß ich hier verschmachten und vergehn, Ohne Trost, in Müh‘ und Schande –Ohhh die weissen Männer, klug und schön! –Und ich hab den Männern ohn‘ Erbarmen, Nichts gethan – Du im Himmel! Hilf mir armen Schwarzen Mann.“3)
Kurz vor seinem Tod war der schwerkranke Matthias Claudius Anfang Dezember 1814 in das Haus seiner Tochter Caroline (siehe: Perthesweg) an den Jungfernstieg 22 gezogen, damit er in Hamburg seinem Arzt näher war. Über sieben Wochen lang löste sich Claudius Seele langsam vom Irdischen. Am 21. Januar 1815 starb Claudius.